Istrien war schon zu Zeiten des antiken Roms bekannt für das beste Olivenöl. Die kroatische Halbinsel liegt in etwa auf dem selben Breitengrad wie der Gardasee. Das milde Klima in diesen Regionen eignet sich besonders gut für die Kultivierung von Olivenbäumen. Speziell in der Gegend um die – im Süden gelegene – Stadt Vodnjan stellen viele kleine Betriebe Spitzenprodukte her. Als wir im Rahmen eines Sommerurlaubs unangekündigt Andrea Lupieri in seinem Betrieb "Cadenela" besuchten, verbrachten wir kurzerhand den ganzen Tag zusammen – vorwiegend in seinen Olivenhainen, die verstreut in der Gegend um Vodnjan liegen.

La Strada Dell' Olio d'Oliva

"Selbst ein Dummkopf könnte hier ein gutes Olivenöl erzeugen, so gut sind die Bedingungen" scherzt Andrea mit einem Augenzwinkern. Wohl wissend, wie viel Erfahrung nötig ist und welcher Anstrengungen es bedarf, um tatsächlich so herausragende Olivenöle herzustellen, wie jene aus seiner Produktion.

Andrea von Cadenela

Er arbeitet aus Überzeugung zu 100 % biologisch und somit ohne chemisch-synthetische Mittel. Mit Defizitbewässerung (spart Wasser und macht die Bäume robuster) und Stressmanagement (u.a. werden die Blätter mit Kalk besprüht um sie vor starker Sonneneinstrahlung zu schützen) wendet er moderne und nachhaltige Methoden an. Die Oliven werden innerhalb von 6 Stunden nach der Ernte verarbeitet – ein wichtiger Aspekt bei der Herstellung von Spitzen-Ölen.

Alter Olivenbaum

Andrea legt verwilderte Flächen frei. Zum Vorschein kommen uralte Olivenbäume. Zum Schutz der Landschaft hat er deshalb das Projekt "Adoptiere einen Olivenbaum" ins Leben gerufen. Details siehe: www.cadenela.com.

Vergessene Olivensorten

In Istrien findet man viele autochthone Olivensorten. Jene ungewöhnliche Olivensorte mit eher rundlichen Blättern auf diesem Bild ist botanisch (noch) gar nicht beschrieben.

Cadenela Olivenhain

Die (jungen) Bäume stehen zwar auf kleinen Flächen in Reih und Glied. Superintensive Landwirtschaft findet man hier aber keine. Die Ernte ist mühsam und erfolgt manuell.

Terra Rossa

"Terra Rossa" – der humusarme, auch als Kalksteinrotlehm bezeichnete Boden, ist durch Eisenanreicherung wunderschön rot gefärbt. Die Olivenbäume sind dankbar für diesen kargen Untergrund. Sie mögen es nicht, verwöhnt zu werden.

Casitas

In diesen alten Steinhütten – sogenannten Casitas – die man häufig in Olivenhainen entdeckt, fanden die Bauern früher Unterschlupf.

Wallfahrtskirche Sv. Foška

Die Wallfahrtskirche der heiligen Foška steht – fern der Zivilisation – umgeben von alten Olivenbäumen an einer historischen, römischen Handelsstraße. Einer der Haine von Cadenela befindet sich direkt hinter der alten Kapelle. Die besondere Energie an diesem Ort soll sich positiv auf die Menschen in der Umgebung auswirken. Schon in der Antike wurde von der Linderung körperlicher Gebrechen berichtet. Ein Besuch dieses Landstrichs lohnt sich aber schon allein wegen der schönen Landschaft und des hervorragenden Olivenöls. Letzteres ist ja bekanntlich auch sehr gesund.

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