Wir hatten den Kampf gegen Giersch, Brennnessel und Löwenzahn in unserem Garten ja schon fast aufgegeben. Doch dann haben wir uns entschlossen, den Feind quasi zum Freund zu machen und die diversen "Unkräuter" nach und nach lieben gelernt. In diesem einfachen Rezept zeige ich euch, wie ihr die Platzhirschen für euch nutzen und sie gleichzeitig im Zaum halten könnt.

Der Giersch ist bei uns auch unter dem Namen Erdholler bekannt. Mit seinen unterirdischen Ausläufern verbreitet er sich in wenigen Jahren über große Flächen. Den meisten ist er im Garten daher nur eins: lästig. Dabei wurde der Giersch in früheren Zeiten als Gemüse wie auch als Heilpflanze kultiviert. Junge Gierschblätter enthalten reichlich Vitamin C sowie Calcium, Magnesium und Eisen. Giersch kann roh und gekocht verzehrt werden. Wenn sich der Erdholler zu sehr verbreitet und man nicht soviel ernten kann wie nachwächst, hilft ein einfacher Trick: Den Boden mit Karton bedecken und eine etwa 10 cm dicke Mulchschicht auftragen. Der Giersch erstickt dadurch und im Folgejahr kann im frischen Humus neu gepflanzt werden.

Beim Löwenzahn ist vor allem die kräftige Wurzel das Problem. Entfernt man sie nicht durch Ausstechen, wächst schnell eine neue Pflanze nach. Die süßen kleinen Schirmchen – ich sag nur Pusteblume – sorgen für eine geradezu epidemische Verbreitung über weitere Strecken. Dabei lässt sich die gesamte Pflanze in der Küche verwenden. Aus den Blüten kann man Sirup machen. Die Blätter eignen sich als Salat oder wie in unserem Rezept als Suppengrün. Und aus den gerösteten Wurzeln wurde in der Nachkriegszeit sogar ein Kaffee-Ersatz hergestellt. Der Löwenzahn enthält Bitterstoffe, reichlich Kalium und den Ballaststoff Inulin. Sogar eine antikanzerogene Wirkung wird in neueren Studien diskutiert.

"Brennnesselspinat" ist besonders im Frühjahr recht beliebt. Durch Blanchieren der jungen Triebe oder leichtes Walzen mit einem Nudelholz, geht die brennende Wirkung verloren. Die Vitalstoffdichte der Brennnessel ist bemerkenswert. Sie punktet mit Flavonoiden, Calcium, Magnesium und Silizium, den Vitaminen A und C sowie Eisen und reichlich Eiweiß. Der Gärtner schätzt sie als Dünger und biologisches Pflanzenschutz- bzw. stärkungsmittel.

Es gibt natürlich noch viele weitere Pflanzen, die auf diese oder jene Weise verkocht werden können. Aber nun rücken wir den genannten, vermeintlichen Unkräutern zu Leibe und verarbeiten sie zu einer schmackhaften Suppe.

Unkrautsuppe

Zutaten (Vorspeise für 4 Personen):

  • 1 EL Bio Kokosöl
  • 1 Zwiebel
  • 2 - 3 mittelgroße Karotten
  • ¼ Sellerie
  • 2 - 3 mittelgroße Kartoffeln
  • ¾ Liter Wasser
  • je 1 Bund junge Blätter von Giersch, Brennnessel und Löwenzahn
  • Salz, Pfeffer
  • Bio Hanföl zum Garnieren

Zubereitung:

  1. Suppentopf aufstellen. Zwiebel würfelig schneiden und in Kokosöl anschwitzen.
  2. Sellerie, Karotten und Kartoffeln grob schneiden und ebenfalls in den Topf geben.
  3. Mit Wasser aufgießen und salzen. Etwa 15 Minuten weichkochen.
  4. Währenddessen die Kräuter grob hacken und dazugeben. Weitere 5 Minuten köcheln.
  5. Suppe fein pürieren und abschmecken.
  6. Mit etwas Bio Hanföl und frisch gemahlenem Pfeffer servieren.
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